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Grißheim in Baden Württemberg (Deutschland) und
Blodelsheim im Elsaß (Frankreich)
 
Eine echte Freundschaft über den Rhein
 
Sie wurde von Emile Decker Heimatforscher von Blodelsheim und
Norbert Lais Ortsvorsteher von Grißheim im Jahr 1995 initiiert

1965 wurde Blodelsheim in der Presse so präsentiert...

Seit den neunziger Jahren des 20. Jahrhundert gibt es immer wieder Kontakte, sei es unter den Behörden der beiden Gemeindeverwaltungen, Vereine, Pfarreien oder Private Treffen.

So bei Neujahrsgrüße der beiden Gemeinden, Vereinsveranstaltungen (Theaterabende, Fischwettbewerbe, Erntedankfeste, Patrozinien oder Kirchenfeste, Musikkonzerte, u.a.)

 

Der Ortsvorsteher Norbert Lais und die Orstvorsteherin Rita Schmidt für Grißheim und die Maires Robert Dehlinger (vor 1995), Raymond Peter und François Béringer für Blodelsheim haben alle dazu beigetragen.

 

Aber auch andere Behörden und viele Bürgern der beiden Gemeinden haben sich eingesetzt das diese Freundschaft immer wieder fortgeführt wird im Sinne der beiden Initiatoren Emile Decker und Norbert Lais.

Einige Fotos unter vielen anderen die von Treffen und wahre Freundschaft in diesen allen Jahren gemacht worden sind zeugen.
Geschichte von Blodelsheim

 

Ein Dorf im Oberelsass (Frankreich)

 

Text aus den Archivalien Emile Decker den er den Behörden von Grißheim gegeben hatte als Information über die Geschichte von Blodelsheim.

 

Einleitung

 

Mit dieser kleinen Dorfgeschichte möchten wir den Lesern ein Überblick geben über das Dorf Blodelsheim, gelegen am linken Rheinufer, am östlichsten Ende des Kreises Guebweiller. Es ist eine Gemeinde landwirtschaftlichen Ursprungs.

 

In diesem Heft haben wir einige hauptsächliche Begebenheiten beschrieben von unserer Ortschaft, ein Spiegelbild von einem Dorf gelegen im Ober Elsass.

 

 

Die Ortschaft ist doch Nachbarsdorf der badischen Gemeinde Grißheim, gelegen am rechten Rheinufer getrennt aber durch die Landesgrenze, durch den Rhein und dem Rheinseitenkanal.

Die zwei Gemeinden sind ungefähr 4 bis 5 Kilometer Luftlinie von einander getrennt und kennen sich gar nicht. Die vergangenen Politischen Lagen haben das nötige beigetragen um die Bevölkerungen zwischen den verschiedenen Ländern zu trennen

Möge es den zukünftigen Generationen gegönnt sein, mit Verständnis, sich besser kennen zu lernen um in Zukunft in Frieden zu leben. Die Gründung von einem vereinigten Europa hat vieles beigetragen damit sich die Länder und Bevölkerungen besser verstehen können.

 

Auch in den letzten Jahrzehnten haben  viele neue Ansiedler hier in unserem Dorf eine neue  Heimat gefunden da sie in der Gegend Arbeit fanden.

 

 

Blodelsheim ist ein altes Dorf, der Ursprung könnte im vergleich so alt sein wie das Nachbarsdorf Grißheim. Es ist ein Dorf gelegen zwischen dem Rhein und dem großen Harthwald, mit einer katholischen Pfarrei, und einer strebsamen Einwohnerschaft.

 

 

Im Jahr 1971 wurde der Gemeinde Zusammenschluss unter dem Namen „Essor du Rhin“ gegründet mit Fessenheim, Blodelsheim, Rumersheim, Munchhouse, Roggenhouse, Hirtzfelden, Rustenhart.

 

Im Jahr 2017 wurde der Zusammenschluss vergrößert unter dem neuen Namen „Pays Rhin-Brisach“ und befasst jetzt 29 Gemeinden.

 

Blodelsheim einst...

 

Die Ortschaft Blodelsheim ist ungefähr 1 km vom linken Rheinufer gelegen und ist eine Gemeinde vom Ober-Elsass (Haut-Rhin)  Kreis Guebweiller, Canton Ensisheim und liegt in der Rheinischen Hardt,  die Meereshöhe ist mit 210 Meter angegeben. Die Gemeinde gehört zu den 47 Gemeinden des Kreis Guebweiller, liegt östlich von Guebweiller und ungefähr 25 km nördlich von Mulhouse, und ungefähr 30 km südlich von Colmar. Sie zieht sich entlang der Rheinstrasse N° 468, die alte Verbindungstrasse von Basel nach Strasbourg.

 

 Das Dorf kann sich auf Spuren zurück greifen bis zum neunten Jahrhundert unter dem Namen Flatolvesheim, später, 1062 war es Bladolvesheim, ein Ludivicus von Bladolsheim hat einige Spuren hinterlassen anno 1223, der Name Blodelsheim ist seit 1580 erschienen. Es gehörte, wie ein großer Teil des Oberelsass zu den Besitzungen der Grafen von Habsburg.

 

Der dreißigjährige Krieg hat in unsere Ortschaft schreckliches Unglück hinterlassen wie noch in vielen anderen Orten im Elsass sowie in Baden. Von der einstigen Bevölkerung blieben nur wenige Leute übrig. Das hat uns ein Steuerbuch von hier zu kennen gegeben, datiert von 1625 mit Namen die man in den Kirchenbüchern ab 1661 nicht mehr findet. Der sogenannte Westfälische Frieden brachte eine relative Ruhe ins Land, das Elsass wurde französisch und gehört seither zu Frankreich. Danach, wie anderswo wurden in Mitte des 17. Jahrhundert Leute angesiedelt besonders aus der Schweiz, aus Österreich und aus dem Badischen. Das Land musste wieder Aufgebaut werden.

 

 Seit der Konstruktion des „Grand Canal d’Alsace“ zwischen 1953 und 1956 ist die Gemeinde vom alten Rhein abgeschnitten, für die Einwohner von unserem Dorf ist das Rheinufer nur über die Brücke und Schleuse vom Fessenheimer Kraftwerk zu erreichen.

Die Bevölkerung von Blodelsheim hat seitdem einen fortwährenden Aufschwung gehabt, es wird rege gebaut, neue Familien pflanzen sich ein, sie suchen alle ein ruhiges Zuhause und was wichtig ist ein Arbeitsplatz in der Gegend so in Deutschland oder in der Schweiz. In der Volkszählung von 1990 hatte das Dorf 1326 Einwohner, heute im Jahr 2004 sind es ungefähr 1450 und im Jahr 2020 sind es 1800. Im Jahr 1936 wahren es 881, und nach dem 2. Weltkrieg noch 790. Im Jahr 1790 hatte das Dorf schon 790 Einwohner, es wahr anfangs der französischen Revolution wo die ersten Wahlen für einen neuen Gemeinderat statt gefunden haben.

 

 In den Jahren um 1850 hatte das Dorf schon 1600  Einwohner. Aber von diesem Zeitpunkt ab, innerhalb 50 Jahre hat die Dorfgemeinschaft um mehr als 500 Personen abgenommen. Es gab wenig Arbeit und die Leute hatten kein Einkommen mehr da die Arbeiten an der Rhein Eindämmung zu Ende ging. In folge schlechten Ernten, Überbevölkerung und Arbeitslosigkeit sahen sich die Leute gezwungen sich irgendwo eine Existenz Möglichkeit zu suchen und haben das Dorf verlassen. Über 150 Personen sind nach Amerika ausgewandert, nach 1870 sind etliche nach innen Frankreich umgezogen, da sie nicht unter Deutscher Verwaltung bleiben wollten.

 

In den letzten Jahren hat es sich ergeben das viele Nachkommen von ehemaligen  Auswanderer nach Blodelsheim gekommen sind um ihre Wurzeln zu suchen.

 

Die ältesten Familien Namen die schon im 16. Jahrhundert in unserer Gemeinde erwähnt werden und heute noch stark vertreten sind, sind die  SITTERLE, STOFFEL, RENNER und BRUN. Nach dem 30 Jährigen Krieg erschienen viele andere Familien und am häufigsten heute noch vertreten sind die FRICKER, ANTONY, GABA, DECKER, WERNER, JUDAS, STAHL, FIMBEL, DECKERT, THUET, PETER, THIERRY, DEHLINGER und WITZ.

 

Archäologie

 

 Es sind einige neolithische Funde gemacht worden am Westrand des Dorfes wo das Roemerstraessle vorbei führt. Im Jahr 1988, bei Arbeiten um das verlegen  des Kollektors für Abwasser sind Spuren und alte Gräber zum Vorschein gekommen. Nach Ansichten von einem bekannten Archäologen sollten die Gräber aus dem 8. oder 9. Jahrhundert stammen, so aus der Merowinger Zeit. Die Selben wurden anno 1985 in der Nachbars Gemeinde Rumersheim entdeckt. Die betreffende Lage ist auf der Kreuzung der Straße 468 und RD  am südlichen Ausgang von Dorf.

Die Ortschaft sollte im 11ten und 12ten Jahrhundert einen befestigten Ort gewesen sein mit einem Wall und Wassergraben. Vom Wall sind keine Spuren übrig geblieben, aber nach Belegen aus der Zeit von der französischen Revolution wurde der Dorfgraben aufgeteilt und urbar gemacht.

Vor etlichen Jahren wurden noch einige alte Grenzsteine entdeckt und sichergestellt, mit Wappen und Datum von 1629. Viele sind leider verschwunden und der Technik zum Opfer gefallen.

 

Kirche und Pfarrei

 

Blodelsheim ist eine katholische Pfarrei und gehört zum  Erzdiözese Strasbourg. Schon im Jahre 1302 war die Gemeinde dem Dekanat Citra Rhenum von Basel angeschlossen und das Kloster von Ottmarsheim hatte die Verwaltung über die Kirche aber hatte das Zinsrecht. Der Patron der Kirche ist der heilige Blasius, sein Fest wird am 3. Februar gefeiert mit der Segnung der Halsweihe. Heute ist dies Fest auf den nachfolgenden Sonntag verlegt.

 

Die selbständige Pfarrei besteht seit dem Jahre 1440, vielleicht auch schon früher, eine genaue Liste von Pfarrverweser bis zum heutigen Tag besteht seit 1441. Vom Ursprung der Kirche umgeben vom Friedhof bestehen keine genauen Angaben. Im Jahre 1731 unter dem Schultheiß Jacob WEGBECHER war eine große Renovierung unternommen worden. Später in den Jahren von 1842 bis 1844 unter Pfarrer Joseph PHILIPPI wurde die Kirche merklich vergrößert. In den Jahren um 1860 wurde der Kirchturm neu aufgebaut. Im Jahr 1947 ist er durch ein Feuer ausgebrannt. Im ersten und zweiten Weltkrieg wurden die Glocken beschlagnahmt von den Deutschen Behörden für Kriegszwecke.

 

Im Jahr 1996 in folge der Zunahme der lokalen Bevölkerung sah sich die Gemeinde Verwaltung gezwungen einen neuen Friedhof anzulegen, da es im selben um die Pfarrkirche zu eng wurde.

 

Die Pfarrkirche besitzt eine Silbermann Orgel die klassiert ist als historisches Instrument und stammt aus dem Jahr 1779. Der Hauptaltar stammt aus 1906 und zwei Seiten Altäre kommen aus dem ehemaligen Franziskaner Kloster zu Heitersheim in Baden. Wie sie anfangs des 18. Jahrhundert nach Blodelsheim gekommen sind ist unklar, sie sind von künstlicher Ausfertigung.

 

Das Pfarrhaus ist erbaut worden von dem Architekt RITTER in den Jahren 1770-1772 unter dem Pfarrer MARBACH der die Pfarrei von 1769 bis 1811 verwaltete. Im Jahre 1794 während der französischen Revolution wurde das Pfarrhaus als Kirchengut an Privatleute verkauft worden, später dann, 1810 kehrte es wieder an die Pfarrei zurück. In den Jahren 1997-2001 wurde es gründlich renoviert und hat jetzt wieder ein stattliches Aussehen.

 

Die katholischen Kirchenbücher bestehen seit 1661 und sind maßgebend bis 1792, die Tauf Heirat und Sterberegister vollständig und mit genauen Angaben vorhanden und befinden sich im Großen Archiv in Colmar. Ab September 1792 wurde das Standesamt eingeführt so wie es heute noch besteht. Die Kirchenbücher werden weiter geführt aber haben keine Priorität mehr. Zu vermerken, in den alten Kirchenbücher von Blodelsheim findet man viele Griesheimer Taufen, Heirat und Sterbeakten, aber auch von anderen badischen Ortschaften.

 

In der Ortschaft kann man noch drei alte Fachwerk Häuser bewundern die gut erhalten sind. Zwei sind Gemeinde Häuser und stehen an der Straßen Kreuzung von der Mairie (Bürgermeisteramt). Eins davon ist „das alte Spital“ genannt obschon es nie kein Spital war, das andere ein stattliches altes Bauernhaus, vor kurzem renoviert und mit acht Wohnungen umgebaut. Das dritte steht am südlichen Dorfausgang und ist Privatbesitz.

 

Landwirtschaft

 

 Es ist eine ländliche Gemeinde von landwirtschaftlichem Ursprung. Sie liegt längs der Rheinstrasse, zwischen Neuf-Brisach und Kembs, wo die menschlichen Niederlassungen nicht sehr zahlreich sind, doch meist von imposanter Ausdehnung. Die weiten Distanzen zwischen den Dörfern weisen auf die mitunter nicht sehr grosse Fruchtbarkeit des Ackerlandes hin. Doch das hat sich stark verändert seit der Industrialisierung der Landwirtschaft ab den fünfziger Jahren. Seit der Flurbereinigung  die in Blodelsheim zweimal von statten ging, (das erste mal 1966, das zweite mal 1988), haben sich Große landwirtschaftliche Betriebe aufgebaut. Die Hauptprodukte die heute im landwirtschaftlichem Bereich angepflanzt werden ist das Maïs das einen guten Ertrag abwirft und wenig Arbeitskraft braucht. Es kann industriell bewirtschaftet werden und gibt dem Betriebsführer ein gutes Einkommen. Heute, im Jahre 2004 sind in unserer Ortschaft noch 8 selbständige Landwirtschaftliche Betriebe, mehrere andere kleine Betriebe sind aber noch Nebenbeschäftigt.

Die Hardt ist eine Wasserarme Gegend, seit der Rheinregulierung und der Bau des „Grand Canal d’Alsace“ ist das Grundwasser auf 8 bis 10 Meter abgesunken, mancher Orts noch viel tiefer. Ein kleiner Bach schlängelt sich östlich vom Dorf durch den Bann. Westlich vom Dorf zieht ein Kanal vorbei der nur im Sommer unter Wasser ist zur Berieslung der Felder.

 

Ein Wort zur Flurbereinigung von 1966: vor der Operation hatte der Bann 4674 Parzellen die sich 566 Eigentümer verteilten, nachher waren es nur noch 1054 Parzellen. Durch die 2te Flurbereinigung von 1988 die sich auf 929 Hektar erstreckte blieben noch 524 Parzellen die sich nur noch auf 390 Besitzer verteilten. Es wahr eine große Restrukturierung der Bodenfläche, dadurch verschwanden viele kleine Bodenbesitzer die nur Arbeiter wahren, zu ihrem leid wesen. 

 

Der Gemeinde Bann erstreckt sich auf 2069 Hektar, davon ungefähr 1200 Hektar landwirtschaftliches Gut, 58 ha Gemeinde Wald, und 499 Staatswald. Durch die Konstruktion vom Großen Kanal hat die Gemeinde um 250 Hektar verloren, halb Gemeinde Gut und halb privat Gut.

In früheren Jahren bis zu 1970 war der Anbau von verschiedenen Erzeugnissen in der Landwirtschaft tätig. Neben dem Ackerbau der aus Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben, Tabak und Wiesen bestand, hatten die Dorfbewohner noch Großen Viehbestand, Kühe, Pferde, Schweine unter anderem, der Ende des 20. Jahrhundert ganz verschwunden ist.

 

Eine Eisenbahn Linie die früher eine Verbindung herstellte zwischen Bantzenheim und Neuf-Brisach zieht westlich am Dorf vorbei, es besteht aber nur noch ein Teilstück das bis zur Atomzentrale führt.

 

Im  Staatswald wurde um die Jahre 1928 bis 1932 angefangen einen Kalischacht zu bauen, der aber aufgegeben wurde. Der Ort besteht noch und war lang ein kleiner Vergnügungspark „Poneypark „ mit Restaurant genannt.

 

Die Gemeinde kann keine Industrie Anlage bezeichnen, sie liegt doch im Bereich von den Großen Industrie Betrieben wie die Atomzentrale, das Kraftwerk mit Schleuse von Fessenheim, die Autofabrik Peugeot, die Chemischen Betriebe von Chalampé Ottmarsheim. Seit 1995 hat die Gemeinde ein Baugelände eröffnet für Handwerksbetriebe, westlich vom Dorf, mit Unterstutzung der Ortsgemeinschaft  „Essor du Rhin“ die ihren Sitz in Fessenheim hat und ein Zusammenschluss ist von 8 Ortschaften. Im Jahr 2017 wurde eine neue Ortsgemeinschaft „Pays Rhin Brisach“ gegründet die 29 Ortschaften umfasst die ihren Sitz in Volgelsheim hat.

 

Blodelsheim ist auch der Sitz von zwei Gendarmerien, eine davon für die Bewachung des Kernkraftwerks in Fessenheim.

 

Vereinsleben

 

Das Vereinsleben ist sehr rege in der Dorfgemeinschaft. Es gibt mehrere Vereine, die „Maison des Jeunes“ Jugendverein mit mehrere Sektionen so die Dialekt Theatergruppe u.a. eine Fußballverein mit zwei Fußballplätze, zwei Tennisplätze stehen der Jugend zur Verfügung. Es gibt auch eine Pfarrgemeinde mit Kirchenchor, Blutspenderverein, eine Feuerwehr, ein Fischverein mit Weiher und Anlagen für die Freizeitgestaltung, ein Verein mit Namen „Moissons d’antan“ der alle zwei Jahre die alte Lebensweise der Blodelsheimer in Szene setzt. Ein Festsaal wurde 1970 errichtet zur Benutzung der verschiedenen Vereine.

 

Blodelsheim und das Schulwesen

 

Die ersten Spuren von Schulwesen finden wir hier schon im Jahre 1669, Ein  „Ludimagister“ oder Schulmeister war ansässig im Dorf, und dürfte wohl der Dorfjugend einiges beibringen.

 

Von da an findet man in den Kirchenbücher die sogenannten „Ludimagister“ oder Lehrer in der Gemeinde. Vom Ort der damaligen Schule ist nichts bekannt. Die Schulpflicht in Frankreich wurde in den Jahren um 1840 eingeführt Das Hauptgebäude der Dorfschule wurde in den Jahren 1902 – 1904 errichtet mit drei Klassen und einer Wohnung. Vorher waren die Klassenzimmer in verschiedenen älteren Gebäuden untergebracht.

 
Der alte Rheinwald und die Geschichte vom „Kaefigecken“ im 19. Jahrhundert

 

Da möchten wir uns an eine kleine Geschichte erinnern, die sich abgespielt hat zwischen Blodelsheim und Griesheim.

Es war nicht vor so langer Zeit, aber in Blodelsheim ist dies in Vergessenheit geraten.

Damals, anfangs Neunzehntes Jahrhundert, wurden große Arbeiten unternommen um den Rheinlauf zu korrigieren und die Ufergemeinden vor Überschwemmungen zu schützen.

So um die Jahre von 1840 bis 1880  war der Rhein soweit eingedämmt, hatte einen neuen Lauf bekommen, in der Höhe von Blodelsheim wurde das Rheinbett etwas nach Westen geleitet, was zu folge hatte das ein Gelände von 82 Hektar vom Blodelsheimer Gewann, genannt „Nieder Kaefigecken“ rechtsrheinisch gelegen kam.

 

Es war Wald und Wiesen, um diesen Boden zu erreichen mussten die Leute über den Rhein fahren, dies verursachte ihnen viele Schwierigkeiten

 

Zu gleicher Zeit verlor Grissheim 18 Hektar Boden die linksrheinischen gelegen kamen.

Und so kam es dass die Gemeinde Blodelsheim Bodeneigentümer war auf badischer Seite und die Gemeinde Grissheim war Bodeneigentümer auf elsässischer Seite.

 

Blodelsheim hatte noch im 20. Jahrhundert  82 Hektar Wald rechts Rheinisch gelegen das der Gemeindeverwaltung viel Kopfzerbrechen verursachte. Das Problem wurde um die Jahre 1923 – 1926 gelöst.

 

Nach dem 1. Weltkrieg suchte man eine gütliche Lösung um diese Waldfläche mit guten Bedingungen zu absetzen. Es wurde zu schwer für Blodelsheim diese Bodenfläche zu bewirtschaften, die Landesgrenze gut bewacht und die Überfahrt des Rheins nicht einfach.

 

Schon in den Jahren 1860 suchte man eine Lösung für diesen Wald zu finden, da kam der Siebzigjähriger Krieg, das Problem wurde aufgeschoben. Nach 1918 durch den Versailler Friedensvertrag wurden Grenzberichtigungen vorgenommen und verschiedene Gemeinden die Boden auf  Rechtsrheinischem Gebiet hatten konnten durch Verhandlungen den Boden abgeben mit besonderen Vergünstigungen.

 

Nach langen Verhandlungen auf Landesebene über Strasbourg mit der Französischen Forstverwaltung konnte der Verkauf zu Ende geführt werden.

 

Die 82 Hektar wurden verkauft an das Land BADEN für den Preis von  42.019 Gold Mark. Für diesen Preis hätte die Gemeinde Blodelsheim ein Waldstück kaufen können das frei zum Verkauf angeboten wurde von ungefähr 115 Hektar in der Gegend von Andlau  nördlich von Sélestat (Schletstatt). Die Gemeindeverwaltung verzichtete darauf und verlangte soviel im Staatswald in der nähe Blodelsheim. Das aber war nicht einfach. Nach langer Verhandlungen wurde der Gemeinde zugesprochen 30 Hektar Staatswald und 20 Hektar Griesheimer Wald linksrheinisch gelegen und dies alles in der Gemeindegemarkung.

 

Heute kann man dazu zufügen das die Gemeinde Blodelsheim kein gutes Geschäft gemacht hatte.

Später nach dem Bau des „Grand Canal d’Alsace“ verlor die Gemeinde Blodelsheim auch noch diese 20 Hektar Griesheimer Wald.

 

Blodelsheim und Griesheim, zwei Nachbarsdörfer die sich  nicht gut kennen, die von einer Staatsgrenze, vom Rhein und vom Großen Rheinseitenkanal getrennt sind und liegen 4 km Luftlinie zwischen den zwei Dörfern entfernt. Jetzt anfangs des 21. Jahrhundert  wo die Politischen Lagen sich verbessert haben, sollten und glauben wir, einander näher zu kommen. Aber in Zukunft werden wieder anderer Schwierigkeiten auftreten, das Sprachproblem ist eines davon!

 

Die jüngeren Generationen sprechen nur noch französisch, dadurch wird die Verständigung zwischen Deutschen und Franzosen und Elsässer schwieriger. Es ist nur zu hoffen dass diese Sprachprobleme früher oder später eine Lösung finden zum Verständnis für alle besonders in unserem Grenzland da Europa gegründet und die Völkerverständigung gefördert wird.

Blodelsheim und die Kriegszeiten: 1870-1871 und den 1. Weltkrieg 1914-1918

 

Die Kriegszeiten gingen nicht spurlos am Dorf vorbei. Hat doch das Elsass als Grenzland besonders unter drei Kriege in weniger als hundert Jahre schweres zu leiden. Der Krieg von 1870-1871 hat hier keine auffälligen Spuren hinterlassen, aber die Gemeinde musste schwere Kriegsbeisteuerungen der deutschen Besatzungsarmee  bezahlen. Im Jahr 1872 als das Elsass von der deutschen Verwaltung übernommen wurde, ist die Wehrpflicht für die deutsche Armee den jungen Elsässer auf gedrungen worden. Dadurch sind viele junge Leute ausgewandert oder vielmehr geflohen nach Innen Frankreich und nach den USA um dem deutschen Militärdienst auszuweichen, es war eine schlimme Zeit.

 

 Der erste Weltkrieg ging nicht spurlos am Dorf vorbei, die jungen Leute wurden in die deutsche Armee einberufen, 21 haben ihr Leben auf den Schlachtfeldern gelassen, etliche kamen als Invalid zurück. Vor Kriegs Zerstörungen wurde das Dorf verschont.

 

In den Jahren 1916-17 hat die deutsche Arme eine Eisenbahn Linie eingerichtet zwischen Bantzenheim und Neu Breisach, sie besteht heute noch aber nur noch bis zur dem Kernkraftwerk  von Fessenheim. Mit dieser Eisenbahn sollte Kriegsmaterial in das Große Militärlager  gebracht das 1916-17 installiert worden hier auf der Gemeinde Gelände. Eine zweite Schmalspurbahn wurde gebaut von Blodelsheim nach Bollweiler um den Nachschub zu bringen für die Kampftruppen in den Vogesen. Dies sind meistens nur Erinnerungen da bis jetzt (2012) keine wichtigen Belege vorhanden sind.

Nach 1918 ward das Elsass wieder französisch, und die jungen Leute machten den Militärdienst in der Französischen Armee.

 
Grenze nach dem 1. Weltkrieg

                                                                                                                                                                                                                                 

Gemeinderatsitzung vom 29 Januar 1925 in Blodelsheim

 

( Abschrift vom Original wie sich im Protokolbuch des Gemeinderats eingetragen ist )

 

Anwesend wahren der Bürgermeister STAHL, die Gemeinderat Mitglieder REITHINGER, PETER, ANTONY, REDELIN, WITZ, DECKER Alois.

 

Der Gemeinderat nimmt den Vorschlag der deutschen Regierung, ihm das Gemeindegelände abzukaufen, das die Gemeinde auf dem rechten Rheinufer besitzt an, gegen die Summe von sechs und vierzig tausend neunzehn Goldmark sechzehn Pfennig ( 46019,16 G. M. )

 

Der Gemeinderat nimmt diesen Verkauf an unter folgenden Bedingungen:

Die französische Forstverwaltung wird ein Gesetzentwurf vorschlagen, der durch Bodenaustausch der als Basis den Preis an nimmt welcher durch die deutsche Regierung bezahlt wurde, die nach folgender Abtretung vorsieht:

 

 1 - Eine Waldfläche von 18 Hektar im ehemaligen badischen Wald von Griesheim.

 2 – Eine Fläche von mindestens 30 Hektar im Harthwald, Parzelle 1 und 2, Nordharth, parallel der Scheidungslinie der Parzellen 1 und 3.Falls die durch die französische Forstverwaltung einzutretende Abschätzung dieser verschiedenen Gelände  ergeben würde, dass ihr Wert geringer währe, als der durch Deutschland bezahlte Preis, so würde eine Ausgleichzahlung der Gemeinde erstattet werden.

 

 Herr BRUYERE  wird infolgedessen durch die Gemeinde Blodelsheim bevollmächtigt seine Zustimmung dem Kaufangebot der deutschen Regierung zu geben.

 

Der Verkaufspreis soll bei der „Caisse des Dépôts“ et Consignations“ von Strasbourg deponiert werden zur Verfügung der Forstverwaltung um Gemäß der Beschlüsse des Gemeinderates vom 9 November 1924 und des heutigen verwandt zu werden.

 

Folgen die Unterschriften

 

Der Kaufvertrag wurde abgeschlossen am 12 Juli 1926

 

Damals waren die schwierigen Verhandlungen nicht einfach wegen der Sprache. Das Elsass war wieder französisch, aber die Bürger von damals waren der französischen Sprache nicht bemächtigt. Für die verschiedenen Verhandlungen waren französische Staatsbeamte als Unterhändler bevollmächtigt um den Verkauf zu leiten, da blieb dem Gemeinderat keine andere Wahl um bei zuzustimmen.

 

Der 2. Weltkrieg

 

Dann, 1939 begann der zweite Weltkrieg, eine schreckliche Zeit. Etliche Jahre vor 1939 wurden überall Befestigungsanlagen gebaut, der Krieg warf seine Schatten voraus. Am 1 September 1939 wurden die Einwohner evakuiert da die Kriegserklärung ausgerufen wurde. Es war an einem schönen Nachsommer Tag, die gesamte Bevölkerung musste in einem Tag das Dorf verlassen, mit was sie mitnehmen konnte je nach Möglichkeit, und der Rest besonders den Viehbestand wurde zurück gelassen.

Zuerst fand die Mehrheit der Evakuierten von Blodelsheim ein Unterschlupf in Hartmannsweiler, andere wieder haben Platz gefunden bei Freunden oder Familien in den Vogesen Tälern.

 

 Etwas später ist der Großteil der Evakuierten mit Eisenbahn Transport nach Südfrankreich verlegt worden. Die Blodelsheimer sind von einer Südfranzösischen Gemeinde aufgenommen worden und blieben dort ein ganzes Jahr, es war eine klein Stadt mit Name Gimont in der Gegend von Toulouse. In dieser Zeit haben sich gute Freundschaften ergeben die bis heute überdauern.

 

Zu diesem Kriegsanfang wurden alle junge Leute und Reservisten die Militärpflichtig waren in die französische Armee einberufen. Da Frankreich den Feldzug von 1940 verloren hatte gingen viele französische Soldaten in deutsche Gefangenschaft darunter die vielen Elsässer.

Aber die deutsche Führung im Jahr 1940 hat die meisten Elsässer entlassen, vielleicht mit der Absicht sie später eingliedern wenn es notwendig würde zu wollen ...! was ja später geschah. Viele von diesen Wehrpflichtigen kamen dann noch einmal in Gefangenschaft. 

 

Frankreich hat 1940 der Feldzug verloren und die deutsche Armee hat das Land besetzt, das Elsass kam wieder unter deutsche aber Nationalsozialistische  Verwaltung die sich brutal auswirkte. Schweres wurde der ganzen elsässischen Bevölkerung auferlegt, war doch die Provinz französisch. Besonders schlimm war die Einberufung zum Militärdienst in die Wehrmacht mit seinen unvergessenen Folgen. Von unserer Ortschaft sind 19 junge Leute auf den Schlachtfeldern von Russland umgekommen, viele wahren in Russischer und in Alliierter Gefangenschaft.

 

1944-1945 als sich die Kampfhandlungen dem Elsass näherten war Blodelsheim im Kampfgebiet. Im Februar 1945 ging der Krieg übers Dorf, die französische Armee war wieder am Rhein, viele Kriegsschäden waren die Folgen, 10 zivil Opfer waren zu Beklagen.

 

 Eine furchtbare Zeit war vorbei, möge in Zukunft solch Unglück besonders unserer zukünftigen Grenzbevölkerung verschont bleiben.

 

Die Nachkriegszeit

 

Nach diesem schrecklichen Krieg, besonders ab den fünfziger Jahren kehrte doch eine neue Zeit ein, zu erst war Wiederaufbau das viele Leute beschäftigte, dann wurden die Industrialisierung  des Landes durchgeführt das Arbeit und Einkommen für die vielen Arbeitskräften brachte zum wohl der ganzen Bevölkerungen.

 

Von 1953 bis 1956 wurde der „Grand Canal d’Alsace“ mit der Staustufe von Fessenheim, Kraftwerk und Schleuse gebaut. Der Kanal zieht sich auf ungefähr 4 km durch die Blodelsheimer Gemarkung.

 

Viele Leute fanden da gute Arbeitsverhältnisse, aber nicht nur an der Staustufe Fessenheim war Arbeit, man muss die Staustufen von Ottmarsheim und Vogelgrün dazu zählen, da wahren Arbeiten für mehr als zehn Jahre.

 

Man möchte noch dazu hinzufügen dass viele kleine Landwirtschaftliche Betriebe nicht mehr Lebensfähig waren und mit wenig Einnahmen dar die kleine Bauernhöfe veraltet waren.

 

Blodelsheim hat sich in den Jahren 1952 bis 1954 das Wasserleitungsnetz eingerichtet mit einem Wasserturm. 1990 wurde eine neue Pumpstation an das Wassernetz angeschlossen.

 

 Ab 1980 sind die Abwasser Leitungen ausgebaut worden mit einem Sammelbecken, eine Kläranlage ist mit vier Nachbars Gemeinden in Nambsheim errichtet worden.

 

Fortschritt der Jahrzehnte 1980-2020

 

Seit 40 Jahren hat sich wieder manches verändert und der Modernismus rasch voran gegangen. Computer, Soziale Netzwerke u.a. verbinden die Menschen ohne Grenzen.

 

So ist es auch einfacher zu Informationen zu kommen per Homepage zum Beispiel und was sich gegenseitig des Rheins neues zu Berichten gibt so auch in Blodelsheim wie in Grißheim.

 

Andere Themen die Emile Decker auch noch in deutscher Sprache verarbeitet hatte:

 

< >Die verschwundene Gemeinde Hammerstatt zwischen Blodelsheim und Rumersheim-le-Haut.Andenken an die Machthaber des 18. Jahrhundert in Blodelsheim: die Wegbecher Die Schullehrer oder Schullehrerinnen im 19. Und anfangs 20. Jahrhundert.Die ausführliche Geschichte der Pfarrkirche und Pfarrgemeinde Sankt-Blasius.Die Badischen Missionen unter Pfarrer Philippi zwischen 1841-1854.Die Heckenfahrten im 19. Jahrhundert.Die alten Grenzsteine am Rhein entlang.Das Bezirksamt Staufen im 19. Jahrhundert.Kauf Urkunden des 19. Jahrhundert in Grißheim.

 

Das ist eine Zusammenfassung von Texten an denen Emile Decker in den Jahren 2004-2007-2009-2013-2019 immer wieder gearbeitet hatte...

 

Sollten Schreibfehler oder Schreibweise in dieser Zusammenfassung zu finden sein möchten Sie uns um Verständnis bitten...

 

Für mehr über diese Themen zu erfahren nehmen Sie mit uns per Email Kontakt auf.

 

 

Fotos von Norbert Lais ehmaliger Ortsvorsteher von Grißheim. Fotos aus dem Jahr 2005 als die 1200 Jahrfeier des Dorfes stattfand. Ein herzlichen Dank an Norbert.

Fotos von Hans-Dieter Pfeffer aus Grißheim die er am 18. Juni 2016 an einem Gottesdienst gemacht hatte. Ein herzlichen Dank an Hans-Dieter.

Das Video ist an denen gewidmet die am 18. Juni 2016 an diesem Gottestdienst telinahmen und seitdem uns verlassen haben...

Hannelore Pfeffer † , Grißheim
Edeltraut Lösch † , Grißheim
Mariette † und Léon Gaba † , Blodelsheim
Pierre Stoffel † , Blodelsheim
Robert Dehlinger † , Blodelsheim
Martin Seiller † , Blodelsheim
Emile Decker † , Blodelsheim
Lucien Fricker † , Blodelsheim
Bernard Stahl † , Blodelsheim

Klicklen sie auf die Note unten rechts um den Ton zu haben.

Fazit zum Ende:

 

...es währe schön wenn die Freundschaft über den Rhein hinweg zwischen Grißheim und Blodelsheim auf Irgend einer Weise im Sinne der Initiatoren Norbert Lais und Emile Decker weiterleben würde!

Sollte jemand was über diese Freundschaft vorschlagen oder dazu Beitragen können wir das auf dieser Homepage hinzufügen.

Anbei die Emailadresse...

Patrick Decker, Sohn von Emile, Oktober 2021.

Dans le Mi Dorf N° 51 de décembre 2009 Norbert Lais, Ortsvorsteher de Grißheim qui fit tant pour le rapprochement entre son village et Blodelsheim fut présenté.

Dans le Mi Dorf N° 52 de juin 2010 c'est le village de Grißheim qui fut présenté. 

Früher wurden diese Weidlinge für die Schifffahrt auf dem Rhein verwendet.

August 2023 - août 2023.

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